Pulpo ist oftmals sehr zäh und es kommt einem vor, als ob man auf Gummi kauen würde. Wenn man den Pulpo allerdings lange genug und mit vielen Aromaten kocht, wird er butterzart und eine wahre Gaumenfreude. In diesem Fall: Spaghetti mit Pulpo.
Den Kopf vom Pulpo herausschneiden, so dass auch das Maul entfernt wird und nur die Arme übrig bleiben.
Vier Schalotten und die Knoblauchzehen halbieren und in etwas Olivenöl anschwitzen. Den Pulpo hinzugeben und kurz mit anbraten und mit reichlich Meersalz würzen.
Pfefferkörner, Thymianzweige, Petersilie und Chilischote hinzugeben. Limette halbieren und ausdrücken. Saft und Schale zum Pulpo in den Topf geben.
Mit Weißwein ablöschen und den Fond mit Salz abschmecken. Er muss sehr salzig sein, damit der Pulpo etwas davon aufnehmen kann. Deckel drauf und den Pulpo für ca. zwei Stunden auf kleiner Flamme gar kochen. Er ist gar, wenn man ihn an einem Arm festhält und die übrigen Arme schlaff herunterhängen. Bei unserem Exemplar hat es gute zwei Stunden gedauert.
Den Pulpo aus dem Sud nehmen und auf einem Teller abkühlen lassen. Dann die Arme vom Rest des Körpers trennen. Saugnäpfe und Haut abziehen, bis nur noch die Armstränge übrig sind.
Die Arme vom Pulpo in kleine Stücke schneiden und in heißem Olivenöl anbraten, bis sie leicht knusprig sind. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Zwei Schalotten fein würfeln und in der gleichen Pfanne anbraten, bis sie glasig sind. Die Tomaten hinzufügen. Die Oliven entkernen und würfeln. Zusammen mit den Kapern zur Sauce geben und so lange köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Die Spaghetti in reichlich Salzwasser bissfest garen. Kurz bevor die Spaghetti fertig sind, den Pulpo und etwas gehackte Petersilie zugeben und in der Sauce erwärmen. Zu guter letzt die Sauce mit Salz, Pfeffer und mit Chili abschmecken.
Die Spaghetti abtropfen und zu der Sauce geben. Alles gut miteinander vermischen und die Spaghetti mit Pulpo auf Tellern anrichten. Mit etwas frisch geriebenem Parmesan bestreuen und servieren.
Hinweis: Durch das lange Kochen wird das Fleisch des Pulpos schön zart. Ganz wichtig ist, dass man genügend Aromaten beifügt und der Fond ausreichend gesalzen ist, damit das Fleisch den Geschmack aufnehmen kann. Während des Garprozesses gibt der Pulpo seine Bitterstoffe ab, was zur Folge hat, dass der Sud hinterher bitter schmeckt und nicht weiter verwendet werden kann.
Danke für das Rezept und diese tolle Anleitung!!!
Gerade bei so nicht so allgemein bekannten Zutaten ist das echt praktisch.
Schön, dass es Dir gefällt. Das Entscheidene bei diesem Rezept ist die Zubereitung des Pulpo. Wenn das Fleisch erst einmal zart gekocht ist, kann man es weiter verarbeiten, wie man möchte. In diesem Fall eben mit Spaghetti.
Zart ist glaube ich das entscheidende Wort – und „zäh“ oft das, was rauskommt, wenn man es nicht richtig beherrscht oder schlechte Ware hat.
Zäh trifft es auf den Punkt. Bei dieser Garmethode wird der Pulpo schön weich und ohne Saugnäpfe und Haut sieht er auch gleich viel appetitlicher aus. :-)
Aber gerade die Saugnäpfe sind von so reizender Natur! Bei Entfernung fällt ja auch der halbe Tintenfisch weg ;-) Trotzden Appetit bekommen , gleich mal schauen wo es welchen gibt :-)
Wenn man den Pulpo so lange gekocht hat, wie hier beschrieben, sind Haut und Saugnäpfe ohnehin nur noch Matsch und lassen sich einfach abziehen. Das möchte ich wirklich nicht mehr essen. ;-) Du hast also die Wahl zwischen zäh und mit Saugnäpfen, oder zart und ohne Saugnäpfe! Wie Du willst! :-)
Das sind aber auch Babypulpo ;-) Wir müssen mal unseren schon legendären durch stundenlange Köchelei apart zubereiteten in Essig und Öl eingelegten Riesentintenfischsalat präsentieren.
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